Warum sollte man sich grundsätzlich als Programmiererin jetzt mit KI beschäftigen?
Hannah: Wenn man in unserem Job weiter Geld verdienen will, muss man das einfach machen, weil KI uns sehr viel Zeit abnehmen wird und dadurch auch einfach Geld in Projekten. Am Ende des Tages muss unser Job bezahlt werden. KI bietet uns die Möglichkeit, das zu tun, was wir lieben, und unterstützt uns bei den Aufgaben, die wir nicht so gern mögen.
In eurem Workshop geht es explizit um KI im Testing. Warum eignet sich Testing gut, um es an “virtuelle Helfer” abzugeben?
Milena: Beim Thema Testing sprechen wir nicht von TDD, sondern von nachgelagertem Testen. Das sind eben oft wiederholbare Prozesse. Das heißt, wir machen immer wieder dasselbe, nutzen die gleichen Gedankengänge – Triple A (Arrange, Act, Assert). Gerade bei wiederkehrenden Dingen lässt sich KI gut anwenden, aber auch sicher sein, dass nicht so viel schief geht.
Was wird beim Einsatz von KI zu wenig bedacht und kommt dann überraschend für viele?
Milena: Wir reden über den Einsatz von KI in der Entwicklung, nicht über KI selbst, also wie KI funktioniert. Unsere Branche ist auch nicht die größte in der Programmierung, die KI einsetzt. Das machen ganz viele andere Branchen auch. Und es ist auch keine reine Disziplin der Informatik, sondern vereint Neurowissenschaft, Kognitionswissenschaft und Mathematik. Das ist auch das Besondere an KI, dass so viele Branchen zusammenarbeiten. Wenn ich KI m Alltag nutze, mache ich das nicht nur fürs Programmieren. Natürlich gibt es Tools wie Copilot, aber KI hilft auch dabei, als Entwickler die Domäne besser kennenzulernen und um ganz andere Dinge in meinem Arbeitsalltag – selbst Soft Skills – zu erlernen. Das darf man eigentlich nicht vergessen – es ist keine reine Informatik oder Coding Angelegenheit, über die wir hier reden.
Mit welchem Mindset sollen die Teilnehmenden euren Workshop verlassen?
Hannah: Ich glaube mit der grundsätzlichen Einstellung, dass KI uns sehr unterstützen kann, dass es noch sehr viele Limits gibt ,und dass es sehr wichtig ist, sich einmal mit der grauen Theorie zu beschäftigen, um KI wirklich effektiv einzusetzen.
Wenn ihr nur eine KI-Technologie für das Testing wählen könnt, welche wäre es und warum?
Milena: Wir wähle einmal die IDE integrierten Ansätze, das heißt Copilot stellen wir einmal vor. Man muss halt noch sagen KI kostet noch Geld. Das heißt, wir versuchen auch möglichst viele kostenlose Tools einmal vorzuführen. Da gibt es eben mehr sogenannte Prompt UIs, das heißt UIs, in die man reinprompten kann. Und was wir das besonders versuchen zu vermitteln, ist, dass man auch mit den kostenlosen Tools gut arbeiten kann, wenn man versteht, wie eine KI funktioniert, und weiß, was man ihr sagen muss und was man damit alles so tun kann. Weil ist nicht nur einfaches Testschreiben. Man kann auch viele andere Dinge, wie Reviews oder TDD damit machen.
Ihr seid zum wiederholten Male auf den JavaScript & Angular Days, was lässt euch immer wieder zurückkehren?
Hannah: Man hört von neuen Technologien, man kann sein Wissen vertiefen. Es ist aber auch einfach die Community, die sich trifft. Es sind Teile von Leuten, die man immer wieder trifft, aber auch neue Leute. Man bekommt einfach neue Eindrücke aus verschiedenen Bereichen und Ländern. Man sieht einfach Softwareentwicklung als Ganzes.
Hat sich der Fokus auf KI-Integration gut im Programm der diesjährigen JavaScript & Angular Days widergespiegelt, und welche KI-Workshops sollten im nächsten Jahr nicht fehlen?
Hannah: Ich würde gar nicht unbedingt sagen, dass etwas gefehlt hat oder dass auf jeden Fall noch etwas dazukommen müsste. Ich finde es grundsätzlich nur eine Herausforderung auch für zukünftige Konferenzen, dass man mehrere Teile davon betrachtet. Also sowohl die Möglichkeiten, die wir damit schaffen, aber auch die Herausforderungen und Risiken, aber auch die Theorie dahinter. Damit wir KI wirklich sinnvoll im Alltag anwenden können. Ich glaube, diese Bandbreite muss ein bisschen widergespiegelt werden, damit man möglichst viel davon erfährt.